Eine Erbe-Radrundfahrt in Rétköz
Die Rétköz-Tour führt Sie durch eine versunkene Wasserwelt und die Landschaften der Region Nyírség, umgeben von spannenden Kulturerbestätten und Sehenswürdigkeiten.
Auf der Erbe-Radrundfahrt in Rétköz entdecken Sie Relikte vergangener Zeiten und der früheren Landschaft. Ziel der Radtour ist die Erkundung des westlichen Teils der Oberen Theiß-Region, der Rétköz-Landschaft nördlich von Nyíregyháza und Nyírség, die sowohl eine geografische als auch eine ethnografische Einheit bildet. Das Leben in Rétköz wurde bis ins 19. Jahrhundert vom Wasser bestimmt. Der Fluss Theiß hatte hier einst ein Netz von Tausenden von Adern, die eine Sumpf- und Moorlandschaft ergaben und den Alltag der dort lebenden Menschen stark prägten. Landwirtschaft konnte lediglich auf Anhöhen betrieben werden, die sich aus den Auen erhoben. Fischfang spielte eine wichtige Rolle. Nach der Trockenlegung der Gewässer wurden die ehemaligen Sumpfdörfer in Agrar-Siedlungen umgewandelt und die eingesessene Lebensweise der Landschaft geriet nach und nach in Vergessenheit. Die ehemalige Landschaft Rétköz unterscheidet sich heute kaum noch von der Landschaft Nyirség.
Der 92 Kilometer lange Rétköz-Erbe-Pfad führt von Nyíregyháza aus durch eine vergangene Wasserwelt und Landschaften von Nyírség, fast ausschließlich auf einem Radweg – vorbei an Nagyhalász, Ibrány, Paszab, Tiszabercel, Gávavencsellő, Balsa, Szabolcs, Tímár, Rakamaz, Tokaj und Nyírtelek. Die Strecke lässt sich durch das Weglassen von Tokaj um 11 km verkürzen.
Nagyhalász – Das Csuha-Kállay-Herrenhaus
Das Herrenhaus wurde von Tamás Csuha Eördöghfalvi Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Ursprünglich war es ein einfaches rechteckiges Gebäude mit zwei Flügeln, das dann um 1830 nach dem Vorbild der Adelssitze im neoklassizistischen Stil umgebaut wurde. In den 1860er Jahren ging es über den Ehemann von Vilma Csuha Eördöghfalvi in den Besitz der Familie Kállay über, die das Anwesen bis 1910 besaß. Von der ursprünglichen Einrichtung des Herrenhauses ist leider fast nichts erhalten geblieben, das Gebäude wurde jedoch in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre renoviert und in eine Kulturstätte umgewandelt.
Ibrány – Die reformierte Kirche
Die reformierte Kirche, die auf dem höchsten Punkt der Stadt emporragt, wurde im 14. Jahrhundert erbaut und um 1517 im gotischen Stil umgestaltet. Jahrhundertelang stand ein hölzerner Glockenturm neben der Kirche, die ohne Turm gebaut wurde. Der 37 Meter hohe, dreistöckige Turm der Gegenwart wurde zwischen 1843 und 1847 konstruiert. Bemerkenswerte spätgotische Elemente sind die Strebepfeiler, das Portal und die Fenster an der Südfassade des Kirchenschiffs.
Paszab – Das Webwarenhaus
In Paszab können Sie einen der schönsten Schätze der Volkskunst des Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg kennen lernen: Webwaren aus Paszab. Die Produkte der Weberei, die die alten Volkswebereimuster wiederbeleben, wurden 1940 auf einer Ausstellung in Budapest der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt, ihren größten Erfolg fuhren sie jedoch 1957 auf der Weltausstellung ein. Das Webwarenhaus von Paszab beherbergt Webstühle, Original-Webwaren aus Paszab sowie wertvolle ethnografische Artefakte.
Tiszabercel – Das Pumpwerk
Das älteste dampfbetriebene Pumpwerk in Szabolcs-Szatmár-Bereg befindet sich in Tiszabercel. Rétköz ist ein tiefliegendes, staunasses Gebiet, so dass das zwangsläufige Zusammenleben mit dem Wasser Einheimischen einen tagtäglichen Existenzkampf abverlangte. Vor dem Bau des Pumpwerks wurden Schleusen zur Regulierung der Theiß installiert, die jedoch regelmäßig von der Flut weggeschwemmt wurden. Der Bau des dampfbetriebenen Pumpwerks begann 1895 und wurde 1903 abgeschlossen. Ziel war es, das Wasser aus dem Auen-Hauptkanal auch bei geschlossenen Schleusen in die Theiß leiten zu können. Die Anlage war bis 1968 ununterbrochen in Betrieb. Das letzte Mal war sie 1970 in Betrieb genommen worden, bevor sie 1983 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Gávavencsellő – Das Dessewffy-Schloss
Das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Dessewffy-Schloss (Toldi utca 26, Gávavencsellő) ist eines der schönsten Barockdenkmäler des Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg. Der ursprüngliche Kern des Gebäudes ist ein spätbarockes Schloss aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, an das Anfang des 19. Jahrhunderts ein weiteres klassizistisches Gebäude angebaut wurde. Die beiden Gebäude wurden 1898 nach den Ideen von Miklós Dessewffy zusammengefügt und im neobarocken Stil ergänzt und erweitert. Die Gemeinde verkaufte das Gebäude vor Jahren, und der neue Besitzer brachte in einem Flügel des Gebäudes eine Diskothek unter, von der heute nur noch Ruinen übrig sind. Das Schlossgebäude ist derzeit außer Gebrauch, aber selbst in seinem verfallenen Zustand zeugt es noch von seiner einstigen Schönheit.
Szabolcs – Der Erdwall
Der größte intakte Erdwall Mitteleuropas, der Erdwall von Szabolcs, steht im Zentrum der Siedlung Szabolcs. An seiner Ostseite verlief einst ein 7 m breiter und 3 m tiefer Wassergraben, der ihn zu einer künstlichen Insel machte, die durch einen Kanal abgetrennt und nur über eine Zugbrücke zugänglich war. Der Erdwall war 280 m lang, 140 m breit und bestand aus 33.000 Quadratmetern grasbewachsenem, dreieckigem Gelände mit Toren an drei Seiten.
Szabolcs – Die reformierte Kirche
Von der mittelalterlichen Bedeutung der Siedlung Szabolcs zeugt die Tatsache, dass hier im Jahre 1092 eine Synode unter der Leitung des Königs Ladislaus I. abgehalten wurde. Der König leitete eine Kirchensynode sowie eine gesetzgebende Versammlung in Szabolcs, wo er sein erstes Gesetzbuch verkündete, das die Macht der Kirche untermauerte. Der Ursprung der Kirche reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, womit die reformierte Kirche von Szabolcs eine der ältesten Kirchen der Region ist. Im Mittelalter war der Altarraum mit Fresken geschmückt, die in den Jahrhunderten der Reformation abhanden gekommen sein müssen. Heute sind nur noch einige unkenntliche Fragmente von Fresken erhalten, die Apostel oder Heilige schildern. In den 1970er Jahren wurde mit einer umfassenden archäologischen Untersuchung und Restaurierung der Kirche mit der Zielsetzung begonnen, die mittelalterliche Raumstruktur wiederherzustellen. Dank dieser Restaurierung gilt sie heute als eines der schönsten und ältesten mittelalterlichen Bauwerke der Region.
Rakamaz – Das Turul-Denkmal
Zwischen 1955 und 1974 wurden in Rakamaz eine Reihe von Funden gemacht. Diese belegen, dass dieses Gebiet einst die Grabstätte einer hochrangigen Persönlichkeit war, die einem Fürsten angehörte. Mitte der 1950er Jahre kam einer der schönsten und berühmtesten Funde der ungarischen Landnahmezeit ans Tageslicht: Auf der Brust eines weiblichen Skeletts lagen zwei handtellergroße Silberscheiben. Innerhalb des Randes des Scheibenpaares war ein Raubvogel (Adler) mit ausgebreiteten Flügeln zu sehen, durchwoben mit pflanzlichen Motiven, der zwei kleine Vögel in seinen Krallen und einen blattreichen Zweig im Schnabel hielt. Die plausibelste Hypothese lautet, dass der Adler von Rakamaz eine Darstellung des Turul-Vogels ist, der als Vorfahre der Árpáden gilt. Man glaubte auch, dass der Adler an der Spitze des Lebensbaums saß und von dort aus die Seelen der Neugeborenen auf die Erde brachte.
Nyírtelek – Der militärische Gedenkpark
Nyírtelek erlangte durch die Schlacht von Királytelek landesweite Bekanntheit. Im Oktober 1944 wurden hier sowjetische Truppen zurückgedrängt. Auf diese Weise wurde die Einkesselung von mehr als 100.000 ungarischen und deutschen Soldaten verhindert und damit wesentlich zur vorübergehenden Rückeroberung von Nyíregyháza beigetragen. Daran erinnert ein spektakulärer Park in Nyírtelek, in dem die Namen der Helden der Schlacht von Királytelek, der Ablauf der Schlacht und eine eindrucksvolle Karte des Schlachtgebiets verewigt sind. Die beiden ausgestellten Raketen sind eine Vega-M und eine Krug-Flugabwehrrakete (2K11).
Base data
- Type: Kerékpártúra
- Time: 10-12 hour
- Distance: 88 km
- Difficulty: Közepes
- Download GPX file
Organized tour:
- 25. Mai 2024
Availability
- +36 30/446- XXX Zeigen
- kozepkoritemplomokutja@gmail.com
- (Magyar) http://oroksegtura.hu/